„Jungs sind manchmal doof. Manchmal sogar sehr doof“. Das finden jedenfalls einige Mädchen: Jungs wirken angeberisch, machohaft, und es ist manchmal schwierig, normal mit ihnen zu reden.
Mädchen interessieren sich daher öfter für Jungen, die mindestens eine Klasse über ihnen sind. Die gleichaltrigen Jungen kommen vielen Mädchen noch eher kindlich oder zu möchtegern-cool vor. Aber auch Jungs wissen oft nicht, wie sie sich verhalten sollen. Und sie haben es kein bisschen leichter als Mädchen, erwachsen zu werden. In der Gesellschaft gibt es Bilder, wie Mädchen und Jungen, Frauen und Männer zu sein haben. Eines dieser Bilder: Kleine Mädchen sollen niedlich und sanft sein, kleine Jungs frech und durchsetzungsfähig.
Mit dem Älterwerden ändern sich vielleicht ein paar Themen, aber nicht der Druck. Wie sollen Männer sein? Die Bilder in Film und Fernsehen vermitteln oft: Männer sind ruppig und stark. Sie wissen, wo es lang geht, nichts bringt sie aus der Fassung. Sie stellen keine dummen Fragen und haben immer eine Lösung parat. Der Wettkampf geht daher weiter:
Dabei kennen auch Jungen Selbstzweifel und Unsicherheit. Wie geht das mit den Mädchen? Wie komme ich bei ihnen an? Wie muss man sein und was muss man tun, um ihnen zu gefallen?
Und dann trotz der Zweifel stark sein, cool sein und immer alles im Griff haben – das ist gar nicht so leicht. Denn es bedeutet auch, mit anderen nicht so leicht über Schwächen und Zweifel sprechen zu können. Vielleicht ist das der Grund, weshalb es Jungen manchmal schwerer fällt als Mädchen, Gefühle zu zeigen oder darüber zu reden.
Und auch Jungs machen sich Gedanken über Ihr Aussehen. Anrufe beim Kinder- und Jugendtelefon, ein kostenloses Beratungsangebot des Kinderschutzbundes, zeigen zum Beispiel: Während die Mädchen oft äußern, sie hätten gern eine bessere Figur und würden lieber besser aussehen, wären die Jungs gern größer und stärker. Ganz so, wie die Bilder es vorgeben. Und auch die Jungen fragen sich, was normal ist vor allem, ob sie selber normal sind.